Es war schon mehr als eine Ahnung gewesen, aber dass die Sache eine solche Dynamik annehmen würde, hatte auch Peter Stöger nicht zu hoffen gewagt. "Jungs, die das können, können das für gewöhnlich überall", hatte der Trainer von Borussia Dortmund eine eher kurze Eingewöhnungszeit für Michy Batshuayi prophezeit. Erst am vergangenen Mittwoch war der Stürmer vom FC Chelsea verpflichtet worden als Ersatz für den abgewanderten Pierre-Emerick Aubameyang, der sonst immer die Dortmunder Tore schoss. Nach der Partie saß Stöger da und wirkte dann doch recht erleichtert, dass er mehr als recht behalten hatte. "Dass das Spiel so für ihn läuft, ist ein Traum für alle Beteiligten. Das tut uns gut, das tut ihm gut und wird alles weitere erleichtern", sagte der Österreicher nach dem 3:2 (1:0)-Sieg beim 1. FC Köln, dem ersten Sieg des neuen Jahres, zu dem Michy Batshuayi zwei Tore und eine Vorlage beisteuerte. Ein Einstand wie gemalt.
"Ich bin sehr glücklich über meine beiden Tore", sagte der 24-Jährige nach der Partie: "Es war das erste Spiel, das war nicht einfach. Ich freue mich über die drei Punkte, denn in der Tabelle wollen wir so hoch wie möglich klettern." Denn bis zu seiner Ankunft darbte der BVB zuletzt offensiv doch bedenklich und trat mit drei Unentschieden in drei Spielen des neuen Jahres tabellarisch auf der Stelle. Mit Batshuayi kam der Erfolg nun zurück.
Der belgische Nationalspieler gefiel nicht nur durch seine Torgefahr (Stöger: "Wir haben jemanden bekommen, der Abschlussqualität hat"), sondern vor allem durch seine Lust am Zweikampf. Seinen Körper setzte er geschickt und wuchtig ein. "Das muss man können als Stürmer", sagte Batshuayi lapidar und verrät mit eben so gutgelaunter Beiläufigkeit den Grund, warum er eigentlich zum BVB gewechselt ist. "Ich liebe Dortmund." Wieso? "Schwarz und Gelb - das sind meine Lieblingsfarben. Ich liebe Batman und Spongebob." Ein Mischung aus Superheld und sprechendem Schwamm.
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Aber nicht nur in Sachen Unterhaltungswert scheint der neue Mann seinem Vorgänger nicht unähnlich zu sein. Aubameyang schoss in seinem ersten Spiel für den BVB drei Tore, Batshuayi nun zwei plus Vorlage. "Es war gut, aber wir trainieren erst seit zwei Tagen zusammen. Das muss noch besser werden." Klingt fast wie eine Drohung.